Das obere Sprunggelenk (OSG) ist ein komplexes Gefüge aus Knochen, stabilisiert durch Bänder und Muskeln. Die Sprungrolle (Talus) wird geführt durch den Innen- und den Aussenknöchel. Die Bewegung in dieser Sprunggelenksgabel entspricht der Auf- und Abbewegung des Fusses. Ein Bandapparat stabilisiert das Gelenk auf der Innenseite wie auch aussen. Muskeln und Sehnen balancieren zudem aktiv das Gelenk; sie wirken wie Zügel.
Eine Distorsion (Misstritt mit Verdrehen) des Sprunggelenkes kann zum Riss der Bänder führen. Meist sind die Aussenbänder betroffen. Schmerzen und Schwellung verbunden mit einem Bluterguss sind die akuten Symptome.
Die Diagnose kann klinisch, das heisst durch eine exakte Untersuchung, gestellt werden. Röntgenbilder sind zum Ausschluss einer Fraktur angezeigt. Die früher routinemässig durchgeführten Stress-Aufnahmen werden für die frische Verletzung nicht mehr durchgeführt.
Die schnelle Behandlung einer akuten Bandverletzung ist wichtig
Die Schmerzen gehen so schnell meist zurück. Zur Stabilisierung sollte eine spezielle Schiene, teils sogar, je nach Ausmass ein Gips, angelegt werden. Die gezielte Physiotherapie ist sowohl in der frühen und späten Phase wichtig:
Die mesiten der Supinationsverletzungen kann so folgenlos ausheilen.
Nicht ausreichen behandelte Bandverletzungen mit wiederholt auftretenden Verrenkungen werden als chronische Instabilitäten bezeichnet. Häufig ist eine Unfallfolge in der Vergangenheit bekannt.
Die Behandlung chronischen Instabilitäten wird zunächst konservativ, d. h. nicht-operativ behandelt.
Häufig führen diese Maßnahmen zur Verbesserung und helfen eine Operation zu vermeiden.
Bandplastik (modifiziert n. „Broström“)
Mehrere operative Techniken sind seit Jahren etabliert. Das Ziel einer jeden Bandrekonstruktion (Bandplastik) soll eine möglichst anatomische Wiederherstellung der Bandverhältnisse sein, damit das physiologische Gelenkspiel im oberen aber auch im unteren Sprunggelenk erhalten bleibt.
Zur Stabilisierung kann das vorhandene Bandmaterial verwendet werden: die überdehnten, Bänder werden gepackt, fixiert und wirken wieder stabilisierend. Selten ist es notwendig körpereigenes Sehnengewebe zu verwendet, um stark lädierte Bänder zu ersetzen. Hierbei wird die verwendete Sehne durch Knochenkanäle in der Fibulaspitze ( Aussenknöchel) und dem Sprungbein gezogen und verankert.
Die Nachbehandlung besteht in einer Ruhigstellung für etwa 6 Wochen, gefolgte von erneuter Physiotherapie. Eine Entlastung an UAG ist für 4-6 Wochen angezeigt. Nach etwa 4 -6 Monaten ist die volle Sportfähigkeit wieder erreicht.