Das obere Sprunggelenk (OSG) ist ein komplexes Gefüge aus Knochen, stabilisiert durch Bänder und Muskeln. Die Sprungrolle (Talus) wird geführt durch den Innen- und den Aussenknöchel. Die Bewegung in dieser Sprunggelenksgabel entspricht der Auf- und Abbewegung des Fusses. Ein Bandapparat stabilisiert das Gelenk auf der Innenseite wie auch aussen. Muskeln und Sehnen balancieren zudem aktiv das Gelenk; sie wirken wie Zügel. 

Symptome

Eine Distorsion (Misstritt mit Verdrehen) des Sprunggelenkes kann zum Riss der Bänder führen. Meist sind die Aussenbänder betroffen. Schmerzen und Schwellung verbunden mit einem Bluterguss sind die akuten Symptome.

Diagnose

Die Diagnose kann klinisch, das heisst durch eine exakte Untersuchung, gestellt werden. Röntgenbilder sind zum Ausschluss einer Fraktur angezeigt. Die früher routinemässig durchgeführten Stress-Aufnahmen werden für die frische Verletzung nicht mehr durchgeführt.

Konservative Behandlung

Die schnelle Behandlung einer akuten Bandverletzung ist wichtig

  • Ruhe,
  • Eis,
  • Kälte
  • Hochlagern

Die Schmerzen gehen so schnell meist zurück. Zur Stabilisierung sollte eine spezielle Schiene, teils sogar, je nach Ausmass ein Gips, angelegt werden. Die  gezielte Physiotherapie ist sowohl  in der frühen und späten Phase wichtig:

  • abschwellende, entzündungshemmende, Therapien
  • propriozeptive Übungen
  • Kraftaufbau.

Die mesiten der Supinationsverletzungen kann so folgenlos ausheilen.

Chronische Instabilitäten

Nicht ausreichen behandelte Bandverletzungen mit wiederholt auftretenden Verrenkungen werden als chronische Instabilitäten bezeichnet. Häufig ist eine Unfallfolge in der Vergangenheit bekannt.

Die Behandlung chronischen Instabilitäten wird zunächst konservativ, d. h. nicht-operativ behandelt.

  • Physiotherapie
  • Training der Geschicklichkeit / Gleichgewichtes
  • Kräftigung der Muskulatur

Häufig führen diese Maßnahmen zur  Verbesserung und helfen eine Operation zu vermeiden.

Operative Behandlung

Bandplastik (modifiziert n. „Broström“)

Mehrere operative Techniken sind seit Jahren etabliert. Das Ziel einer jeden Bandrekonstruktion (Bandplastik) soll eine möglichst anatomische Wiederherstellung der Bandverhältnisse sein, damit das physiologische Gelenkspiel im oberen aber auch im unteren Sprunggelenk erhalten bleibt.

Zur Stabilisierung kann das vorhandene Bandmaterial verwendet werden: die überdehnten, Bänder werden gepackt, fixiert und wirken wieder stabilisierend. Selten ist es notwendig körpereigenes Sehnengewebe zu verwendet, um stark lädierte Bänder zu ersetzen. Hierbei wird die verwendete Sehne durch Knochenkanäle in der Fibulaspitze ( Aussenknöchel) und dem Sprungbein gezogen und verankert.

Die Nachbehandlung besteht in einer Ruhigstellung für etwa 6 Wochen, gefolgte von erneuter Physiotherapie. Eine Entlastung an UAG ist für 4-6 Wochen angezeigt. Nach etwa 4 -6 Monaten ist die volle Sportfähigkeit wieder erreicht.

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